Dienstag, 21. Juli 2015

NIH♡N 2015 - Mata ne

Donnerstag, 09. April 2015

Das kann einfach nicht wahr sein, wie konnten die zwei Wochen nur so schnell vergehen? Wir wollen nicht zurück nach Österreich, wir wollen hier bleiben, noch mehr vom Land sehen, am besten auch gleich noch im Lotto gewinnen, damit wir uns das auch leisten können... Nach dem Aufwachen sind wir beide ziemlich genervt, wir müssen jetzt noch die Reste einpacken, und da werden unsere logistischen Talente wirklich gefordert! Immer wenn wir sagen "so, i glaub jetzt hob is", bemerken wir beim Umdrehen, dass hier und da ja auch noch etwas liegt. "Oida, i hob kan Plotz mehr" - den Satz haben die Leute im Nebenzimmer an diesem Morgen wohl ziemlich oft gehört. Wir hätten doch einen größeren Koffer kaufen sollen, damit wir auch alles unterbringen. Ich trenne mich von Duschgel & Co. - das braucht einfach zu viel Platz und außerdem ist das Zeug schwer, das kaufe ich Zuhause einfach neu. Malie verzweifelt beim Einpacken zerbrechlicherer Gegenstände und ich sortiere zum zehnten Mal alles um. Mit Drücken und Quetschen schaffen wir es irgendwann, alle drei Koffer zu zu machen, preiset den Herrn. Unsere beiden Rucksäcke sind nun prall gefüllt mit allem möglichen Kram, ich hab sogar meine Converse Allstars da drinnen, weil die sonst keinen Platz gehabt hätten. In der Lobby wiegen wir dann erstmal die Koffer ab, denn wenn einer über 23kg hat, dann müssen wir wieder umschlichten, und zwar in der Lobby vor allen Leuten. Zum Glück haben aber alle drei Koffer je "nur" um die 21-22kg und wir sind beruhigt.

buhu ._. eher goodbye Shibuya :(

Da es 10:00 Uhr vormittags ist, unser Flug aber erst um 19:30 Uhr geht, machen wir uns ein letztes Mal auf den Weg nach Shibuya. Wir sind beide irgendwie traurig, auch wenn wir uns jetzt schon tierisch auf unsere Liebsten Zuhause freuen. Das Wetter ist heute traumhaft schön, das macht den Abschied nicht unbedingt leichter. Von Starbucks aus beobachten wir (auf dieser Reise eigentlich zum ersten Mal) die Shibuya Kreuzung von oben. Leider ist nicht viel los, und so werden die Fotos nicht allzu toll. Im Nachhinein betrachtet frage ich mich, wir arg wir denn da getrödelt haben, wir hatten ja eigentlich 5 Stunden zur Verfügung und haben nicht wirklich viel gemacht. Als wir uns zurück zur Yamanote Line begeben, spricht uns beim Selfies Machen ein Japaner an. Er erzählt uns, dass er gerne besser Englisch sprechen würde, und ob wir mit ihm quatschen wollen. Wir müssen aber leider los und so addet er Malie nach zehnminütiger Fragerei auf Facebook. Mann oh Mann, der war so anstrengend, aber so nett :D





Am Rückweg zum Hotel stoppen wir noch kurz bei McDonald's, wo wir unsere letzten Yen verballern. Kurz vor unserem Hotel machen wir noch an einem Kirschblüten Baum halt. Er ist wunderschön, und wir beschließen, uns noch einmal gegenseitig davor zu fotografieren. Man braucht ja schließlich ein anständiges "wir sind jetzt am Flughafen, wir wollen nicht nach Hause" Foto für Facebook, um noch einmal allen zu zeigen, wie schön es war! Also fotografieren wir los, und es dauert nicht lange, bis sich ein älterer Japaner zu uns gesellt, und uns sagt, wie wir uns hinstellen sollen. Er holt seine DSLR mit unzähligen Objektiven raus und fotografiert los. Irgendwie sind wir voll überrascht, er hat uns nicht mal gefragt, ob er uns fotografieren darf, sondern sich einfach zu uns gestellt ^^ Aber wir fühlen uns irgendwie geschmeichelt :3








Jetzt schnell noch die Koffer im Hotel holen und aufs Taxi warten. Der Taxi Fahrer ist wieder äußerst lieb und zuvorkommend und hilft uns mit unserem Gepäck. Nachdem unser Rail Pass schon seit einer Woche nicht mehr gültig ist, wollen wir uns den N'EX für stolze 3200 Yen nicht leisten, und entscheiden uns für die gute alte Keisei Main Line, die hat mich bisher noch immer an mein Ziel gebracht ;)

Habe ich schon einmal erwähnt, dass ich ein Gewohnheitstier bin, und Veränderungen überhaupt nicht mag? Darum habe ich auch im letzten Jahr die Keisei Main Line wieder umständlichst ab Asakusa genommen, anstatt ab Ueno, obwohl das näher gewesen wäre. Diesmal wollen wir aber nicht in Ueno von Yamanote auf Tokyo Metro wechseln, und so lasse ich mich dazu überreden, doch gleich ab Ueno die Keisei Main Line zu nehmen. Und eines sag ich euch, VERÄNDERUNGEN SIND SCHEISSE, GEWOHNHEIT IST TOLL! Dass die Ueno Station nicht klein ist, ist uns bereits am Donnerstag vor einer Woche aufgefallen, aber so weit haben wir nicht gedacht. Wir liegen zwar noch immer gut in der Zeit, aber ich bin innerlich ziemlich gestresst. Irgendwie ist die Keisei Main Line nirgendwo angeschrieben, und so langsam werden wir skeptisch. Am Info Schalter fragen wir nach, und die Dame erklärt uns, dass wir hier komplett falsch sind, und aus der Station raus müssen, um da hin zu gelangen, wo wir eigentlich hin wollen. Also gehen wir raus und sehen uns um, aber weit und breit sieht's nirgendwo nach Keisei Main Line aus. Wir folgen ihrer Wegbeschreibung und laufen und laufen und kommen irgendwie nicht weiter. Verzweifelt fragen wir eine Gruppe von asiatischen Frauen, die ebenfalls mit Koffern in dieselbe Richtung laufen, nach dem Weg. Sie müssen auch zur Main Line, kennen den Weg aber nicht, und so beschließen wir, gemeinsam zu laufen. Die Mädels kommen aus Taiwan und sind genauso ratlos wie wir. Irgendwann bleiben wir stehen und sehen uns um, aber wir wissen einfach nicht wohin, und ich werde langsam wirklich nervös, denn wir sollten in gut einer Stunde am Flughafen sein. Eine japanische Omi sieht die Verzweiflung in unseren Augen und fragt in passablem Englisch nach unserem Ziel. Sie hilft Malie und mir mit dem dritten Koffer und läuft mit uns bis zur richtigen Station, wünscht uns eine gute Reise und sagt noch einmal, dass wir kawaii sind, während sie uns auf die Schulter klopft.

Ohne Probleme können wir nun in den Zug steigen und zum Flughafen fahren, puuuuh! Mit dem Gepäck läuft alles glatt und wir realisieren nun erst wirklich, dass wir nach Hause müssen. Gute Laune sieht anders aus, ist gerade einfach alles ein Gefühlschaos. Ich will hier bleiben. Eigentlich freue ich mich aber auf mein Zuhause. Ich hab keine Lust, in China noch vier Stunden auf den Anschlussflug zu warten. Und ich hab erst recht keine Lust, von Shanghai aus nochmal 12 Stunden im Flugzeug zu sitzen. Da fällt mir ein, nach dem Wochenende muss ich auch schon wieder zur Arbeit. Unsere Akkus sind fast leer. Wir haben Hunger. Ich hoffe, dass das Essen bei Air China wieder genauso lecker ist, wie beim Hinflug. Hoffentlich können wir im Flugzeug schlafen. Oh Mann, von München ist's ja dann auch noch ein weiter Weg bis ganz nach Hause, 3 Stunden Autofahrt. Und das, was mir die meisten Bauchschmerzen bereitet ist, dass ich Malie auf Wiedersehen sagen muss. Und ich weiß nicht, ob sie auch so denkt. Ich für meinen Teil bin unendlich froh, sie kennengelernt zu haben. Ich will auch Zuhause in Kontakt mit ihr bleiben. Aber geht's ihr genauso? Oder ist sie froh, mich los zu sein?

Ganz, ganz bald, liebes Japan :D
Nach endlosem Warten können wir endlich ins Flugzeug steigen. Bis Shanghai unterhalten wir uns eigentlich nur über die vergangenen Tage, und wie schön unsere Reise war. Am Flughafen gehen wir dann erneut zu Burger King und essen erstmal Onion Rings. Irgendwie müssen wir die verdammten vier Stunden ja rum bringen. Da um diese Uhrzeit nicht wirklich viele Menschen zu reisen scheinen, laufen wir auf den Rolltreppen-artigen Flughafen-Fortbewegungsbändern (oh Mann, ich hätte das Wort für die Dinger auch einfach googeln können XD) auf und ab und unterhalten uns über Dieses und Jenes. Mal vorwärts, mal rückwärts, dann Michael Jacksons Moonwalk ausprobiert, und wieder vorwärts. Die Securities sehen uns doof an aber im Moment ist uns das egal, denn wir sind hundemüde und wollen einfach nur ins Flugzeug, obwohl wir eigentlich lieber noch hier geblieben wären... Also in Tokyo, oder generell Japan, nicht in Shanghai.



Malie möchte diesmal am Gang sitzen, damit ich in Ruhe schlafen kann. Wie lieb sie einfach ist!!! Und ich danke ihr dafür, denn ich konnte wirklich fast 7 Stunden durchgehend schlafen, zusätzlich dann noch 2 weitere, wenn auch mit Unterbrechungen. Bevor ich aber einschlafe, verdrücke ich noch ein paar Tränchen. Was hat dieses Land bloß mit mir angestellt, dass mich der Abschied so mitnimmt? Es ist ja schließlich nur ein Land, und ich kann jederzeit wiederkommen. Aber es fühlt sich eher an, wie ein Abschied von einem geliebten Menschen auf unbestimmte Zeit. Ich will nicht komplett zu heulen beginnen, denn sobald mich Malie in den Arm nehmen würde, könnte ich mich gar nicht mehr einkriegen. Deshalb drehe ich mich zur Seite und versuche zu schlafen. Als wir in München landen bin ich putzmunter. Es geht alles sehr schnell, wir holen unsere Koffer und gehen (etwas nervös ^^) durch den Zoll, und dann steht auch schon mein Freund am Ausgang und wartet auf uns. Auch in München ist das Wetter fabelhaft und wir steigen ins Auto. Malie nehmen wir bis Salzburg mit, dort wird sie von ihrem Freund abgeholt. Die gesamte Autofahrt lang sehen wir unsere Fotos durch und schwärmen von Japan. Nach gut zwei Stunden Fahrt müssen wir uns dann verabschieden. Es ist so unwirklich, nun war Malie 2 Wochen lang 24 Stunden am Tag an meiner Seite, und jetzt ist sie weg... Vielleicht sollten wir den Trip einfach so schnell wie möglich wiederholen. Zu diesem Zeitpunkt haben wir nicht geahnt, dass das bald Wirklichkeit werden würde :)

Wir sehen ja eigentlich noch recht passabel aus nach der langen Reise :D Unsere Gesichtsausdrücke kurz vor der Trennung...



Montag, 20. Juli 2015

NIH♡N 2015 - Hungover in Tokyo

Mittwoch, 8. April 2015

Mit Müh und Not finden wir im strömenden Regen zur Station zurück. Wir hätten gestern einfach besser aufpassen sollen, als Micha uns abgeholt hat, aber gut. Klatschnass holen wir uns ein Ticket und steigen in die Bahn. Es ist Gott sei Dank wenig los und so können wir sitzen - so dreckig wie es uns mir geht auch wirklich gut so. Die Fahrt kommt mir ewig vor, und wenn ich daran denke, dass wir dann auch noch so weit bis zum Hotel laufen müssen, dann bereue ich den gestrigen Abend, zumindest das Hochprozentige, von dem ich meine Finger nicht lassen konnte. Nach einer Tortur sondergleichen (ich frage mich, ob es Malie auch so schlecht ging?) und einem Snack-Zwischenstopp im Lawson erreichen wir das Hotel und platzen mitten in eine buddhistische Zeremonie. Im Zimmer angekommen legen wir uns erst einmal hin - wir wollen 1-2 Stunden schlafen, da wir sonst wohl einfach zu schlapp für alles wären. Aus den 1-2 Stunden werden aber etwas mehr, und wir finden uns um 16:00 Uhr, völlig geplättet, erschöpft und halb kuschelnd im Bett wieder. Und als ob wir nicht schon angepisst genug wären, müssen wir nun auch noch nach Asakusa um einen Koffer zu besorgen, argh.

Voll fertig und müde machen wir uns auf den Weg. Yeah, es regnet immer noch, und kalt ist es auch! Bei Donki (Don Quijote) haben wir vorgestern schon halbwegs günstige Koffer erspähen können, daher beschließen wir, einfach dort einzukaufen. Nachdem wir über eine halbe Stunde lang die Preise vergleichen, einigen wir uns auf einen kleinen Trolly - hoffentlich reicht das aus! Für einen größeren Koffer hätten wir nicht mal mehr genügend Bargeld dabei. Aber was nicht passt, das wird passend gemacht! Uns fällt ein, dass wir eigentlich auch noch allerlei japanischen Krimskrams kaufen wollten, daher gehen wir zum Life Supermarkt um die Ecke und decken uns mit haufenweise Pocky,  Instant Food, Knabbereien und Alkohol ein. Bier, Sake und Umeshu bis zum Abwinken! Man muss die Leute Zuhause ja irgendwie davon überzeugen, beim nächsten Mal mitzukommen! In den Handtaschen haben wir nicht genügend Platz, also packen wir den ganzen Alkohol und das andere Zeug in den Trolly, den wir eben gekauft haben. Die Damen an der Kasse sehen uns verwundert an. Muss wohl so wirken, als hätten wir den Trolly extra zum Alkohol Kauf mitgenommen... Und wieder einmal haben wir das Bild von Gaijin in Japan ins rechte Licht gerückt, woohoo XD

Mittlerweile ist es schon 19:00 Uhr und wir wissen nicht so recht, was wir mit dem restlichen Abend nun anfangen sollen. Würden wir nochmal nach Shibuya fahren, dann müssten wir den Trolly erst ins Hotel bringen, bis dahin wär's auch schon mindestens 20:00 Uhr und gegessen haben wir auch noch nicht. Daher beschließen wir, einfach gleich zurück ins Hotel zu fahren, um zu packen, denn das muss auch irgendwann erledigt werden. Nach Shibuya können wir morgen noch, der Flug geht erst am Abend. Und vielleicht ist das Wetter noch einmal auf unserer Seite. Unterwegs zum Hotel können wir nicht anders, als erneut in unser Ramen Restaurant zu gehen :3 zum letzten Mal T__T Der Inhaber kennt nun schon beinahe unsere Namen und lacht wieder, als wir zur Tür rein spazieren. Die letzte Schüssel des besten Gerichts, das ich in meinem Leben jemals probiert habe! (Angie, falls du das liest, dann freu dich jetzt schon drauf, du wirst es LIEBEN!!!)

Irgendwie sind wir beide traurig, dass wir morgen schon zurück fliegen. Und eigentlich könnte ich sofort losheulen, weil ich nicht weiß, wann ich wieder kommen kann. Aber dazu dann mehr im nächsten Post. Wir gönnen uns ein allerletztes Pfirsich-Bier und legen uns ins Bett. Gute Nacht Tokyo Tower, bis ganz bald!



Samstag, 18. Juli 2015

NIH♡N 2015 - Alkohol & Karaoke

Dienstag, 07.April 2015

Irgendwie werden wir jeden Tag lahmarschiger, ich zumindest, denn Malie steht wieder brav auf und macht sich alleine auf den Weg nach Harajuku. Als sie weg ist nicke ich noch einmal ein und schlafe versehentlich bis elf Uhr mittags, oh noez! Schnell ins Bad und rüber zu Starbucks, um die restlichen Postkarten zu schreiben. Neben mir grunzt ein alter Mann während er seinen Donut isst, an diese Geräusche der Japaner werde ich mich nicht gewöhnen. Gleich gegenüber befindet sich eine Post Office, wo ich die Karten dann gleich aufgebe. Die Mitarbeiter sind sehr zuvorkommend und helfen mir dabei, den Air Mail Stempel auf der Karte zu platzieren. Ich wollte eigentlich nur wissen, an welche Stelle der Stempel gehört, aber der freundliche Mitarbeiter hat meine Hand genommen und mit mir gemeinsam den Stempel auf die Karte gedrückt, awkward moment XD

Malie stresst schon etwas rum, und ich beeile mich, damit wir noch ein wenig shoppen können. Irgendwas muss in Harajuku vorgefallen sein, denn sie will mir unbedingt etwas erzählen... (etwas weiter unten bei der Erkenntnis des Tages werdet ihr aufgeklärt ^^) Es regnet übrigens schon wieder in Strömen und schön langsam geht uns das schlechte Wetter auf die Nerven, was haben wir dem Wettergott bloß angetan, dass er uns so bestraft. Hier noch einen Rock und da noch süße Schuhe, im Schnelldurchlauf geht's durch die Takeshita Dori und wir kaufen wirklich ALLES was wir eventuell bereuen könnten, wenn wir es nicht kaufen. Vom Zeitdruck geplagt machen wir uns auf den Weg nach Shibuya, da wir noch einmal in den Plattenladen müssen. Malie ist schon etwas gestresst aber ich versichere ihr, dass ich den Weg noch weiß, war ja erst gestern Abend dort. Jo, Shibuya ist doch verwirrender als man vermuten mag, und wir müssen uns doch wieder von Google Maps lotsen lassen. Wir finden aber schnell hin und kämpfen uns zur richtigen Abteilung. Ich als Laie habe natürlich gar keine Ahnung worauf man achten muss/soll, Malie auch nicht, also suchen wir einfach nach den beiden Bands, die mein Freund vorgeschlagen hat. Ein Mitarbeiter hilft uns dann aber, etwas Passendes zu finden, Gott sei Dank!

Nachdem der Plattenladen gleich neben einem Club Sega ist, beschließen wir, ein letztes Mal Puris zu machen. Diese schrillen Automaten werden mir Zuhause echt fehlen, mein Portemonnaie wird sich hingegen darüber freuen, dass es sowas nicht in Österreich gibt. Eigentlich wollten wir noch zu Starbucks und die Shibuya Kreuzung von oben betrachten, aber dazu fehlt uns definitiv die Zeit. Wir sind einfach schon wieder viel zu spät dran und schaffen es heute hoffentlich mal pünktlich zu unserer Verabredung.






Um Micha nicht wieder warten zu lassen beeilen wir uns diesmal wirklich. Malie isst ihre Pommes während dem Schminken und ich krieg von all dem Stress überhaupt nichts runter. Wir schaffen es rechtzeitig zur Daimon Station der Oedo Line, finden aber den richtigen Bahnsteig nicht. Ein netter Mitarbeiter hilft uns auf Englisch weiter und wir können los. Zehn Minuten vor unserem geplanten Treffen sind wir da, Gott sei Dank! Micha holt uns an der Station ab und zeigt uns die Gegend, in der er wohnt. Wir laufen vorbei am Edo Tokyo Museum und der großen Sumo Halle (Ryogoku Kokugikan), bis wir in eine Bar gehen, um erstmal etwas zu trinken. Nach einer Weile lädt Micha uns ein, mit zu ihm nach Hause zu kommen. Er wohnt in einem Sharehouse zusammen mit 12 anderen Leuten, und wir könnten etwas abhängen und dann gemeinsam zum Karaoke gehen - warum eigentlich nicht? Im strömenden Regen gehen wir los, es ist zum Glück nicht weit. Zu unserer Überraschung ist niemand Zuhause und wir sind erstmal skeptisch - ich habe Micha nun auch erst zwei Mal getroffen und wir sind etwas verunsichert. Nach einem Stück Baumkuchen huscht auf einmal Ryan aus seinem Zimmer. Er ist Michas australischer Mitbewohner und gesellt sich zu uns und wir unterhalten uns eine Zeit lang, bis Micha die WiiU anwirft.

Nach einigen Runden Mario Kart und (aufgrund meiner ständigen Niederlagen) genügend Alkohol im Blut gehen wir los zum Karaoke. Zuerst werden wir in einen kleinen Raum geschickt und die Herren sind not amused. Malie und ich verstehen die Aufregung gar nicht, ist doch egal, Hauptsache ich kann rauchen wir haben überhaupt einen Raum. Micha versucht dann aber nochmal den Inhaber zu bezirzen, und wir bekommen den Gaijin Bonus - ab in den riesengroßen "Panorama" Raum, yay! Von "My heart will go on" bis "99 Luftballos" hat die Karaoke Maschine wirklich fast alles im Repertoire, was man sich nur wünschen kann. Ryan, Micha und ich trällern ein Lied nach dem anderen, während Malie damit beschäftigt ist, uns zu filmen. Bei Linkin Park ist dann auch sie dabei, vielleicht aber auch, weil es schon spät ist, und der Alkohol langsam aber sicher zu wirken beginnt. Wer weiß. Eigentlich sollten wir öfter mal auf die Uhr sehen, aber es macht einfach zu viel Spaß hier! "Jojo, den letztn Zug schoffma scho" beruhigen Malie und ich uns gegenseitig im Minutentakt. Japanischer Alkohol fährt aber doch ziemlich gut rein und so versäumen wir es irgendwann, auf die Uhr zu sehen. Spaß haben wir an diesem Abend aber allemal, und den wollen wir uns nicht verderben lassen!

Ich glaube das war schon zu fortgeschrittener Stunde XD

Natürlich verpassen Malie und ich dann doch die letzte Bahn und wir dürfen netterweise auf dem Sofa im Sharehouse Wohnzimmer nächtigen, denn ein Taxi bis zum Hotel hätten wir uns niemals leisten können. Sehr bequem und vor allem großflächig das Sofa xD Aber wir sind ohnehin beide auf Kuschel-Entzug und schaffen es, die restliche Nacht irgendwie rum zu bringen, ohne runter zu fallen. Da in dem Sharehouse 13 Leute wohnen, wachen wir schon relativ früh auf, die müssen ja auch alle zur Arbeit. Ein wenig verkatert machen wir uns auch langsam auf den Weg. Es regnet (noch immer) in Strömen und wir haben keinen Schirm, also erstmal zum Konbini und den tausendsten Regenschirm kaufen, dann ab zur Oedo Line. Ach und, wo war die Station nochmal?

Erkenntnis des Tages
Japanische Mitarbeiterinnen in Dessous Läden kommen anscheinend gerne zur Kabine herein, um die Kundin bei der Anprobe zu unterstützen. Und wie in Malies Fall in Harajuku begrabschen einen die Angestellten dann auch mal gerne XD ich konnte nicht mehr vor Lachen, als sie mir erzählt hat, wie die Dame ihre Brüste begrabscht, und danach den BH zurechtgerückt hat XD

Frage des Tages
Warum hab ich erst bei meiner vierten Reise nach Japan Karaoke gesungen???



Donnerstag, 16. Juli 2015

NIH♡N 2015 - Vinyl Dschungel Shibuya

Montag, 6. April 2015

Malie möchte heute gerne zum One Piece Themenpark und danach nach Roppongi, ich nicht. Also beschließen wir nach langer Diskussion, dass Malie einfach alleine los fährt, und wir uns später irgendwo anders treffen. Außerdem brauche ich auch mal etwas Zeit für mich, ich will in aller Ruhe mit guter Musik durch Tokyo spazieren und meine Seele baumeln lassen. Ich will alles rund um mich aufsaugen, damit ich zurück in Österreich mit jedem der gehörten Songs etwas Schönes verbinde, ein Stückchen Tokyo zum Mitnehmen also. Als ich aus dem Fenster sehe traue ich meinen Augen kaum, das Wetter ist endlich wieder gut! Total happy mache ich mich auf den Weg in Richtung Hamamatsucho Station, aber eigentlich will ich mich nicht beeilen, und so halte ich kurz vorm Zojo-ji an und erkunde die Gegend. Die Kirschblüten beginnen bereits, von den Bäumen zu fallen, und im Sonnenschein sehen sie aus wie Schneeflocken. Für einen kurzen Moment werde ich melancholisch - ich will nicht daran denken, dass wir in drei Tagen schon wieder abreisen. An diesem Tag findet irgendeine Zeremonie statt und unzählige Mönche queren meinen Weg. Meine Laune steigt äquivalent zu den Temperaturen. Nach einem Mango Frappuccino mache ich mich auf den Weg nach Asakusa, ich freue mich unheimlich! Ich steige an der Tawaramachi Station aus und laufe bis zum Senso-ji.







Zwar ist Malie bereits am vereinbarten Treffpunkt, aber ich trödle etwas rum, denn ich habe das wirklich dringend gebraucht. Nicht, dass wir gestritten hätten, aber ein wenig allein sein nach so vielen Tagen zusammen tut auch manchmal gut. Malie findet mich nicht, und so gehe ich ihr entgegen. Sie schickt mir ein Foto und schreibt "i bin do - kumst du her?" dazu. Was sie nicht merkt ist, dass ich auf dem Foto drauf bin und eigentlich schon direkt vor ihr stehe xD (Anmerkung: wie ich mich auf diese Verpeiltheit von dir freue, wenn's im November wieder los geht ^^)
Gemeinsam laufen wir durch das Tempelgelände und genießen die Sonnenstrahlen - es ist wahnsinnig schön hier. Wir versuchen uns an Omikukuji und mir wird mal wieder die schlechteste Zukunft überhaupt vorhergesagt -.-

Diesmal verschone ich euch (fast) mit Fotos vom Senso-ji und meiner geliebten Pagode, ich zeig euch lieber mal, wie es rund herum in Asakusa aussieht :)












Langsam machen wir uns auf den Weg in Richtung Shibuya, denn ich muss noch ein Geschenk für meinen Freund finden. Oder besser gesagt den Laden, in dem es ein etwaiges Geschenk für meinen Freund geben könnte. Unterwegs google ich, wie bereits den lieben langen Tag lang, nach Musikläden, denn mein Freund hat mal was von japanischen Schallplatten geredet, und dass die so besonders wären. Hätte ich mal besser aufgepasst, dann hätte ich auch gewusst, was er sich da genau vorstellt... In Shibuya angekommen klappern wir alle Musikläden ab, die am Weg liegen. Den, den wir eigentlich suchen, finden wir nicht - aber dafür verlaufen wir uns in eine wunderschöne Gegend, und spazieren durch die Gassen. Irgendwann kommen wir an einem anderen Musikladen an, und ich frage dort einfach nach, wo ich Schallplatten herbekomme. Der Staff schreibt eine Adresse auf einen Zettel und meint, dass ich dort bestimmt fündig werde. Schnell die Adresse in Google eintippen und los geht's. Malie liefere ich inzwischen im Mugiwara Store ab und ich mache mich auf den Weg. Google Maps sagt mit unendlich viele Male, dass ich richtig bin, aber irgendwie wirkt der Eingang nicht öffentlich. Da ich ohnehin nur ein unwissender Gaijin bin, überwinde ich mich irgendwann doch, und gehe in das Haus rein. Mit der Rolltreppe fahre ich ein paar Stöcke nach oben und ta-da, hier stehe ich nun, vor Shibuyas größtem Plattenladen. Ich sehe mich eine Zeit lang um und versuche, mir einen Überblick zu schaffen. Aber erfolglos. Ich verschiebe den ganzen Spaß auf morgen und kehre nach einer halben Stunde wieder zu Malie zurück.






Nachdem wir noch gemütlich durch die Straßen Shibuyas laufen, kehren wir erneut in unserem, nun schon beinahe, Stammlokal ein, um eine große Portion Ramen zu verdrücken. Unsere Geschmacksnerven sind befriedigt und unsere Mägen voll, also auf in's Hotel und den Abend noch mit ein paar Bierchen ausklingen lassen :)

Erkenntnis des Tages
Shibuya bietet eine Vielzahl an guten Musikläden. Die meisten davon sind aber sehr versteckt, und man muss sich einfach trauen, auch Gebäude zu betreten, die nicht so aussehen, als wären sie für die Öffentlichkeit zugänglich.

Frage des Tages
Warum müssen wir so bald schon wieder nach Hause? :(


Montag, 13. Juli 2015

Juliupdate

"Ein Update? Im Juli schon?" werdet ihr euch fragen.
Ganz genau, denn dieses Mal sind wir aufgrund der übermäßigen Vorfreude schon sehr früh dabei, alles zu planen - so gut das eben geht, vier Monate vor Abflug.

Wie bereits auf Facebook angekündigt, wird mich diesmal nicht nur Malie begleiten, sondern auch meine langjährige Kindheitsfreundin Angie, die ich bereits vor vielen Jahren für das Land der aufgehenden Sonne begeistern konnte! Oder haben wir uns gegenseitig dafür begeistert? Ich weiß es nicht mehr. Sie hat mir meine Reisen nach Japan immer am meisten gegönnt. Als ich im April die alljährliche Karte an Angie und ihre Mum geschrieben habe, hätte ich nicht gedacht, dass das bald alles wirklich so kommen würde. Ich weiß noch genau wo ich sie geschrieben habe, und dass ich etwas lächeln musste, weil ich gehofft habe, dass Angie wirklich bald mitkommen kann.

oben genannte Karte ^^

Malie und ich haben bereits am Münchner Flughafen Scherze darüber gemacht, dass wir uns vielleicht so gut verstehen werden, dass wir noch einmal gemeinsam verreisen könnten - nach Japan versteht sich. Im Laufe der Reise haben wir beide des öfteren angemerkt, dass wir gerne bald wieder kommen wollen, am liebsten gemeinsam, falls die jeweils andere nichts dagegen hätte. Wir waren mit unseren Aussagen beide sehr vorsichtig, ich zumindest, denn ich wollte Malie nicht überrumpeln und auch nicht allzu enttäuscht sein, falls sie nach der Reise den Kontakt langsam hätte abbrechen lassen. Spätestens nach unserem schweren Abschied voneinander wussten wir beide, dass das vielleicht doch etwas werden könnte. Und es hat tatsächlich keine drei Tage gedauert, bis wir ernsthaft darüber nachgedacht haben, wieder einen Flug zu buchen, und zwar gemeinsam. Mit dem Datum waren wir uns einig, Malie hat bereits ohne mein Wissen auf Arbeit ihren Urlaub eingetragen und ich werde mich beruflich umorientieren.

Angie hat immer schon gesagt, dass sie gerne mitkommen möchte, aber ich habe das nie allzu ernst genommen, denn sie konnte sich bisher nicht dazu durchringen, mit mir zu buchen. Irgendwie konnte sie diesmal wohl doch nicht anders, und als ihr Urlaub bestätigt wurde, stand der Flugbuchung nichts mehr im Wege. Das Problem, dass Malie und Angie sich noch nicht kennen, stellte sich sehr bald als irrelevant heraus, denn Malie hat ohne zu zögern zugestimmt, und Angie war ohnehin einfach nur glücklich, dass ihr Traum endlich in Erfüllung gehen wird. Und nach nicht einmal drei Wochen, die wir zurück in Österreich waren, haben wir gebucht, und zwar alle drei :)

Am 12. November 2015 werden wir abends mit Turkish Airlines nach Istanbul und von dort weiter bis nach Tokyo fliegen. Air China hat mich zwar positiv überrascht, jedoch hat mir der Service von TK einfach besser gefallen, und außerdem können wir diesmal ab/bis Salzburg fliegen, was uns viele, viele Strapazen erspart. Der Flug war außerdem spottbillig, da mussten wir einfach sofort zuschlagen!
Wir werden am Freitagabend in Tokyo Narita landen, und erstmal eine Nacht in der Stadt Narita verbringen, zwecks Akklimatisieren und so. Wie gut, dass sich unser Hotel in unmittelbarer Nähe des Naritasan Shinsho-ji befindet - dem schicken Tempel können wir nach unserer Ankunft gleich noch einen nächtlichen Besuch abstatten, und das ein oder andere Bierchen kippen, bevor wir in unsere Betten fallen.

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Am Samstag werden wir uns dann früh morgens auf den Weg nach Kyoto machen, damit wir den Tag zumindest noch zur Hälfte nutzen können. Diesmal haben wir uns dafür entschieden, in einem Hostel zu schlafen. Wir haben jetzt mal grob geplant, dass wir uns in Kyoto auf den Fushimi Inari sowie den Kiyomizu Dera und Gion beschränken, weil uns alles andere einfach nicht von den Socken gehauen hat, und wir auch mal die Umgebung erkunden wollen. Also steht diesmal auch ein Ausflug nach Nara, ein weiterer nach Himeji und noch ein Ausflug zum Koya-san auf dem Plan. Natürlich ist das alles noch nicht sicher, aber wenn es sich zeitlich ausginge, dann wären wir froh darüber. Angie feiert in Kyoto übrigens ihren 21. Geburtstag und wir müssen uns unbedingt noch etwas Tolles einfallen lassen, um ihre weltweite Volljährigkeit gebührend zu feiern! Momentan haben wir geplant, fünf Nächte in Kyoto zu verbringen, die restlichen sieben dann in Tokyo.

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Von Tokyo aus wollen wir diesmal auch einige Ausflüge unternehmen. Ob wir nun aber nach Nikko, Hakone, Kawagoe, Atami oder Kawaguchiko fahren, wissen wir auch noch nicht. Ich persönlich wäre an Atami und Kawaguchiko interessiert, im schlimmsten Fall können wir uns aber auch trennen, denn die Sim Karte für mobiles Internet und die damit verbundene Nutzung von Google Maps wird uns auch dieses Mal mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn wir uns verlaufen haben. Außerdem machen wir das alles auch vom Wetter abhängig, denn bei Nebel oder Regen macht es wenig Sinn, in Richtung Fuji zu fahren, wenn man ihn dann ohnehin nicht richtig sehen kann.

Natürlich müssen in Tokyo auch wieder unsere Lieblingsviertel abklappern, wir werden uns mit Reina und Micha treffen, unseren Ramen Laden aufsuchen und zum Karaoke gehen. Mann, werden wir irgendwann einen entspannteren Urlaub in Japan verbringen? XD Jo, so sieht's bisher aus. Nach 12 Tagen Japan treten wir dann wieder die Rückreise an.